Warum Brandstiftern wie Pegida das Handwerk gelegt gehört
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Was Dresden und Köln miteinander verbindet? Mehr als sich viele auf den ersten Blick vorstellen können. Spätestens seit dem Attentat auf Henriette Reker sollte das jedem klar sein. Bestätigt sich, dass die Attacke auf die OB-Kandidatin fremdenfeindlich motiviert war, sich explizit auf ihre Arbeit in der Flüchtlingspolitik bezogen hat, ist unstrittig: Dresden und Köln sind nicht voneinander zu trennen. Weil in der einen Stadt propagiert wird, was in der anderen passiert ist. Um es mit Heiko Maas zu sagen: „Pegida sät den Hass, der dann zur Gewalt wird.“
Täter wie der von Köln fühlen sich im Recht
Das Verheerende daran: Es musste beinahe jemand sterben, um diesen Zusammenhang nicht nur zu erkennen, sondern zu dem zu machen, was er ist: ein Skandal! Dabei zeigt die Häufung fremdenfeindlicher Straftaten schon lange: Die geistigen Brandstifter, diejenigen also, die ihren braunen Dünger auf den fruchtbaren Böden der sogenannten gesellschaftlichen Mitte ausbringen, zündeln schon viel zu lange. Ob Björn Höcke, Tatjana Festerling oder Lutz Bachmann: Sie alle tragen ihren Teil dazu bei, dass sich Attentäter wie der von Köln im Recht fühlen. Denn wie schrie Björn Höcke, Chef der AfD in Thüringen, zuletzt über den Magdeburger Marktplatz: „Kämpfen wir für unsere Zukunft. Kämpfen wir mit aller Liebe und aller Kraft, die wir haben, für die Zukunft dieses Landes, für die Zukunft unserer Kinder.“
Aus dem „Problem“ eine Aufgabe machen
Was jetzt passieren muss? Erstens: Das Kokeln auch der demokratischen Parteien muss aufhören, sofort. Eine Aufforderung an Horst Seehofer und seine CSU, sicher. Aber eben nicht nur. Ein Blick nach Sachsen zeigt: Das Problem ist größer als Bayern. Es ist national.
Zweitens: Ehrlicher Empörung muss aufrechtes Handeln folgen. Der Umgang mit den Flüchtlingen in Deutschland muss endlich zu dem werden, was es ist: Die dringendste Herausforderung dieser Zeit. Unterbringung, Versorgung und Integration der Asylbewerber müssen oberste Priorität besitzen, auf allen Ebenen. Das Flüchtlings-„Problem“ wird nicht einfach so verschwinden, diese still und heimlich gehegte Hoffnung sollte auch der Letzte endgültig begraben. Helfen würde es stattdessen, das „Problem“ zu einer Aufgabe zu machen. Das große Heer der freiwilligen Helfer hat das längst erkannt.