Verbraucherschützerin: Glos muss Tariferhöhung verhindern
Glos müsse nach seiner Warnung vor Tariferhöhungen "Butter bei die Fische tun." Sie erwarte vom Wirtschaftsminister, dass das Recht der Länder auf Kontrolle der Stromtarife verlängert wird.
Laut Energiewirtschaftsgesetz soll die Preisaufsicht am 1. Juli 2007 enden.
Müller: An Atomausstieg festhalten
Die Länder müssten erreichen, dass die Senkung der Durchleitungsgebühren durch die Bundesnetzagentur an die Kunden weitergegeben werde, so die Verbraucherschützerin in einem Interview mit der
"Frankfurter Rundschau". Weiter verwies Müller auf die "exorbitant gestiegenen" Gewinne in den letzten Quartalen. Eine Tariferhöhung sei mit diesen Zahlen nicht zu vereinbaren.
Zudem seien die Hauptquellen der Energieerzeugung, Braunkohle und Atom, nicht teurer geworden. Auf die Frage nach einer Verlängerung der Atomenergie antwortete Müller, man solle am
Atomausstieg, wie er 2001 beschlossen wurde, festhalten. Eine zukunftsweisende Energieversorgung stütze sich auf steigende Energieeffizienz und den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien, so
Müller.
Zur Person:
Edda Müller ist seit 2001 im Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (VZBV). Von 1994-1996 war sie parteilose Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in
Schleswig-Holstein. Ab 1998 war sie Vizedirektorin der Europäischen Umweltagentur in Kopenhagen.
Quelle: Frankfurter Rundschau
Sebastian Henneke
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.