Töpfer sagte in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung", es müssten Alternativen zur Kernenergie gefunden werden. Es sei "überlebensnotwendig" erneuerbare Energien zu entwickeln,
so Töpfer, der zuletzt Chef der UN-Umweltprogramms UNEP war.
Klimachaos droht
Töpfer warf den Industrieländer Rücksichtslosigkeit vor. Sei seien für weit über 80 Prozent des weltweit ausgestoßenen Kohlendioxids verantwortlich, ohne die Folgen zu tragen. "Wir greifen
die Lebensgrundlagen der weniger entwickelten Staaten an. Es gibt Umweltflüchtlinge, die ihre Heimat verlieren, weil wir unsere Hausarbeit nicht machen. Das ist Aggression", sagte Töpfer.
Um den Klimawandel zu begegnen seien Drei-Liter-Autos nicht ausreichend. Notwendig seien Pkw, "die noch deutlich darunter liegen". Töpfer warnte zudem vor dem wachsenden Energiebedarf in den
Schwellenländern. Sollte in China die gleiche Mobilitäts-Erwartung entstehen wie in Deutschland, drohe "ein Klimachaos". Derzeit kommen in Deutschland auf je 1000 Einwohner 800 Autos, in China sind
es derzeit dagegen nur 50.
Karsten Wiedemann
Quelle: dpa
Redakteur bei vorwaerts.de bis September 2009, jetzt Redakteur bei Neue Energie, dem Magazin des Bundesverbands für Windenergie