Der geschäftsführende Präsident des OSV Claus Friedrich Holtmann bezeichnete das Tourismusbarometer als eine "unentbehrliche Informationsquelle" für die Branche und für die Politik. Das
zehnjährige Jubiläum erfülle ihn mit Stolz. Nun könne man überlegen, das Barometer auf die gesamte Bundesrepublik auszuweiten und damit zu einem "Exportschlager aus dem Osten" zu machen.
Mathias Platzeck, Ministerpräsident Brandenburgs, knüpfte in seinem Grußwort an diese Überlegung an. Manchmal lohne es sich, Sachen von Ost nach West zu transportieren und "das
Tourismusbarometer fügt sich da gut ein", so Platzeck. Er bezeichnete den Tourismus als bedeutendes Segment der Wirtschaft, welches schon viele Arbeitsplätze geschaffen habe. Darüber hinaus betonte
er die soziale Komponente, Menschen über Grenzen hinweg zusammen zu bringen.
Ein gutes Jahr
2006 war für den Deutschlandtourismus mit einem Plus von 3,9 Prozent bei den Ankünften und 2,1 Prozent bei den Übernachtungen ein gutes Jahr. Die Gründe dafür liegen in der erfolgreichen
Fußball-Weltmeisterschaft und dem schönen Wetter. Ostdeutschland profitierte von dieser positiven Entwicklung mit 2,7 Prozent bei den Übernachtungen sogar stärker als Westdeutschland mit 2 Prozent.
Die größten Gewinner sind aber die Städte. Dass der Städtetourismus boomt zeigen die Beispiele Dresden (+20,3 Prozent), Hamburg (+11,5 Prozent) und Berlin (+8,8 Prozent).
Fast alle Bundesländer konnten ihr jeweiliges Vorjahresergebnis bei Ankünften und Übernachtungen steigern. Allein Thüringen übersprang die im erfolgreichen Schillerjahr 2005 hoch gelegte
Messlatte nicht. Es musste ein Minus von 1,4 Prozent hinnehmen.
Die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste ist im vergangenen Jahr um 9,8 Prozent gestiegen, acht Bundesländer konnten sogar zweistellige Zuwachsraten erzielen. Dies dürfte nicht zuletzt
auf die Fußball-Weltmeisterschaft zurückzuführen sein.
Steigende Betten-Nachfrage
Erfreulich auch die Auslastung der Betten. Diese hat sich 2006 wieder leicht verbessert. In Westdeutschland stieg sie von 34,2 auf 34,7 Prozent. Ostdeutschland konnte weiter aufschließen und
nach einer Auslastung von 32,8 Prozent im Vorjahr immerhin 33,8 Prozent erreichen. Allerdings bestehen hier noch leichte Defizite im Qualitätsniveau.
Großer Verlierer waren im vergangenen Jahr die ostdeutschen Freizeiteinrichtungen. Trotz des schönen Wetters ging die Besucherzahl um 0,8 Prozent zurück. Einzig Sachsen konnte ein Plus von
1,4 Prozent verzeichnen. Besorgniserregend ist insbesondere die negative Entwicklung der Freizeitparks. In Ostdeutschland mussten diese zweistellige Verluste hinnehmen.
Felix Eisele
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