Haben die Umfragen von ARD und ZDF recht, steht die SPD vor einem fulminanten Wahlsieg in
Mecklenburg-Vorpommern. 35 bis 36 Prozent erwarten die Institute für die Sozialdemokratie im Nordosten - nach rund 30 Prozent bei der letzten Wahl. Damit wäre die
SPD klar stärkste Partei und könnte sich den Regierungspartner aussuchen.
CDU verliert, Linke stagniert
Die CDU wird nur auf 26 bis 28 Prozent taxiert, nach rund 29 Prozent vor vier Jahren. Die Linke dürfte bei rund 17 Prozent stabil bleiben, die Grünen mit 8 Prozent erstmals in den Landtag
einziehen.
Spitzenwerte für Sellering
Hervorragende Werte gibt es laut ZDF-Politbarometer für SPD-Ministerpräsident
Erwin Sellering. Bei einer Direktwahl würden sich 62 für Sellering entscheiden, aber nur 15 Prozent für seinen CDU-Herausforderer, Innenminister
Lorenz Caffier. Sogar unter den CDU-Anhängern gibt mit 43 Prozent eine knappe Mehrheit für Sellering, nur 38 Prozent würden für den eigenen Kandidaten stimmen. 2008 hat der gebürtige Westfale
Sellering das Amt von Harald Ringstorff übernommen. In nur drei Jahren Amtszeit hat er fast dessen Popularitätswerte erreicht.
Sellering: Nein zu Afghanistan-Einsatz
Bundesweit bekannt wurde Sellering unter anderem durch seine Kritik am Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr. "Ich bleibe bei meinem Nein zum Krieg in Afghanistan. Wir sollten den Einsatz der
Bundeswehr schnellstmöglich beenden", so Sellering noch vor wenigen Tagen in der Schweriner Volkszeitung. Verteidigungsminister de Maiziere "sollte dafür sorgen, dass unsere Soldaten möglichst
schnell gesund nach Hause kommen".
Zitterpartie für FDP und NPD
Spannend dürfte es für FDP und NPD werden. Bei der letzten Landtagswahl kamen die Liberalen auf fast 10 Prozent, die so genannten Nationaldemokraten auf über sieben Prozent. Nun liegen
beide Parteien mit 4,5 Prozent knapp unter der 5-Prozent-Hürde. Doch darüber könnte am Wahlabend das letzte Wort noch nicht gesprochen sein.
Spannende Nachwahl auf Rügen
Im Wahlkreis Rügen I ist zwei Wochen später, am 18 September, eine Nachwahl vorgesehen. Der Grund: Der CDU-Direktkandidat war überraschend gestorben. Die Union darf nun einen Kandidaten
nachnominieren. Einer von 36 Wahlkreisen wählt damit später. Hier leben rund 2 Prozent der Stimmberechtigten im Land. Das könnte ausreichen, um eine knappes Ergebnis über oder unter der
5-Prozent-Hürde noch zu drehen - in die eine oder in die andere Richtung.
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