Inland

SPD-Politiker kritisieren Management

von Karsten Wiedemann · 20. Februar 2007
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Am Dienstagmorgen ließ der französische Ministerpräsident Domique de Villepin die Katze aus dem Sack. Bis zu 10 000 Stellen könnten beim EADS-Konzern gestrichen werden, sagte er einem Interview mit dem Fernsehsender RTL. Das sehe "der Plan" vor. Zu Details äußerte er sich nicht.

De Villepin kündigte an, dass der französische Staatspräsident Jacques Chirac noch in dieser Woche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das Thema sprechen werden. "Das ist eine Angelegenheit, die wir auf höchster Ebene behandeln wollen", so Villepin. Thomas Enders, Co-Chef des EADS-Konzerns wollte die Äußerungen de Villepins nicht bestätigen. Es sei noch nichts entscheiden.

Der SPD-Politiker Wolfgang Jüttner sagte, ein Stellenabbau in diesem Umfang sei "nicht angemessen". "Ob das die richtigen Antworten auf die Problemlage von Airbus sind, wage ich zu bezweifeln", so Jüttner. Laut einem Bericht der "Bild" sollen die beiden niedersächsischen EADS-Standorte in Nordenham und Varel verkauft werden.



Duin: EADS-Manager überfordert


Die Frage, wie bei der Sanierung des angeschlagenen Konzern die Lasten gerecht verteilt werden, sorgte in den vergangenen Wochen für reichlich Diskussionsstoff. Die deutschen EADS-Standorte fürchten stärker belastet zu werden als die Französischen. Erst gestern hatte EADS die Vorstellung seines Sanierungskonzept "Power 8" verschoben.

Der niedersäschsiche SPD-Vorsitzende Garrelt Duin warf dem Konzern daraufhin Verantwortungslosigkeit vor. Die Beschäftigten dürften nicht so lange in einem Schwebezustand bleiben. "Ich habe den Eindruck, dass das Management überfordert ist", so Duin.

Quelle: dpa, www.spiegel.de

Autor*in
Karsten Wiedemann

Redakteur bei vorwaerts.de bis September 2009, jetzt Redakteur bei Neue Energie, dem Magazin des Bundesverbands für Windenergie

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