Inland

Sarrazin entgeht Rüge knapp

von ohne Autor · 12. Oktober 2007
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Am ersten Oktober hatte Sarrazin Details von Steuerdaten der Abgeordneten Ralf Hillenberg (SPD), Rainer Michael Lehmann (FDP) sowie des ehemaligen Abgeordneten Ulrich Brinsa (CDU) in einer Pressemitteilung veröffentlicht. Alle drei sind bzw. waren Mitglied des Petitionsausschusses des Abgeordnetenhauses und behaupten seit einigen Wochen, von gezielten Steuerprüfungen betroffen zu sein, die im Zusammenhang mit ihrer Ausschusstätigkeit stünden.

Sarrazin erklärte, die Veröffentlichung von "Eckdaten" aus den Steuerakten der drei Politiker und eines beteiligten Rechtsanwaltes sei "der einzige juristisch legitimierte Weg" gewesen, gegen deren unwahre Behauptung vorzugehen, die Finanzämter hätten Abgeordnete mit Sonderprüfungen drangsaliert. Den Bruch des Steuergeheimnisses hatte sich der Senator zuvor schriftlich vom Bundesfinanzministerium genehmigen lassen.

Aus der Welt ist der Fall durch das Scheitern des Antrags jedoch noch nicht. Der Staatsanwaltschaft Berlin liegen Strafanträge der betroffenen Politiker Lehmann und Brinsa vor, die sich gegen Sarrazin und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) richten. Bruch des Steuergeheimnisses und Nötigung eines Verfassungsorgans lautet der Vorwurf.

Quellen: Tagesspiegel (05./06./10./12.10.), SZ (06.10.), taz (04.10.)

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