Sachsen-Anhalt: SPD für Koalitionsverhandlungen mit CDU und FDP
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Kommt es in Sachsen-Anhalt zur ersten „Deutschland-Koalition“ in der Bundesrepublik seit mehr als 60 Jahren? Am späten Freitagabend hat der Landesparteitag der SPD in Leuna den Weg freigemacht für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit CDU und FDP. Für diese hatte die sechsköpfige Verhandlungsgruppe um die Landesvorsitzenden Juliane Kleemann und Andreas Schmidt sowie die Fraktionsvorsitzende Katja Pähle dafür geworben.
„Rote Linie“ der Jusos findet keine Mehrheit
Dabei strichen sie die mögliche Beibehaltung der gesenkten Kita-Beiträge als Erfolg aus den Sondierungen heraus sowie mehr Geld für Kommunen und weitere Corona-Hilfen für kleinere Unternehmen. Gegner*innen der „Deutschland-Koalition“ wie die stellvertretende Landesvorsitzende Katharina Zacharias warnten hingegen davor, sich zur Bühne für eine „Liebesheirat“ von CDU und FDP zu machen und sich von der CDU „emotional erpressen“ zu lassen.
Auch ein Antrag der Jusos, einen landesweiten Vergabemindestlohn von 13 Euro als „rote Linie“ für einen möglichen Koalitionsvertrag festzulegen, fand keine Mehrheit. Einen weiterer Juso-Antrag, dass die SPD nur einen Ministerpräsidenten der CDU in der laufenden Legislatur unterstützt, wurde an den Landesvorstand überwiesen.
Mitgliederentscheid bei der SPD
Nach dem grünen Licht des Landesparteitags können in der kommenden Woche die Koalitionsverhandlungen beginnen. CDU und FDP hatten sich bereits zuvor dafür ausgesprochen. Über das Ergebnis der Verhandlungen soll am Ende bei der SPD ein Mitgliederentscheid stattfinden. Die neue Regierung könnte dann Mitte September die Amtsgeschäfte aufnehmen.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.