Aber nein, die CSU hält an ihrem Leitmotiv fest - die Hausfrau am Herd und mit Kindern am
Rockzipfel - und drückt das Betreuungsgeld durch. Damit will sie Mütter belohnen, die in den ersten drei Lebensjahren ihrer Kinder zuhause bleiben. Schließlich steht ja auch in Artikel sechs des
Grundgesetzes: Pflege und Erziehung sind das natürliche Recht der Eltern.
Für Eltern, die händeringend einen geeigneten Krippenplatz für ihre Kinder suchen, ist das geplante Betreuungsgeld ein schwacher Trost. Über das Versagen der Regierung und der Länder, bis 2013 bundesweit ausreichend Kita-Plätze zu schaffen - mindestens 230.000 werden fehlen -, täuscht die von Gegnern als "Herdprämie" titulierte Finanzspritze jedenfalls nicht hinweg. Denn wer ohne Kita-Platz fürs Kind arbeiten gehen muss, auf den kommen enorme Summen an privaten Betreuungskosten zu. 150 Euro monatlich reichen da längst nicht aus.
Für den Staat dagegen eine lohnende Ersparnis: Im Gegensatz zu den Kosten eines Kita-Platzes ist das Betreuungsgeld rein rechnerisch ein Klacks. So schafft es die Regierung, sich als familienfreundlich darzustellen und gleichzeitig zu sparen. Raffiniert! Familien hilft man damit nicht. Und darum: Fort mit dem Betreuungsgeld, her mit mehr frühkindlichen Bildungsangeboten, und die gern in Form von Kita-Plätzen.