Inland

Rückendeckung für die Gelbe Tonne

von ohne Autor · 11. Oktober 2007
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Der Deutsche Städte- und Gemeindebund erklärte, die getrennte Erfassung des Abfalls solle nicht vorschnell über Bord geworfen werden. Die Mülltrennung durch den Verbraucher habe die Qualität und Konkurrenzfähigkeit von Recyclingprodukten deutlich verbessert. Kompromissbereit zeigte sich der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Er forderte zwar, das System des Grünen Punktes zunächst zu stabilisieren. Für eine spätere Neuorganisation der Entsorgung sei die Industrie aber offen.

Glos hatte Zweifel am Sinn der getrennten Art der Müllsammlung geäußert. Er bevorzugt ein alternatives System: Ein kommunales Unternehmen würde demnach die Verpackungen, eine private Entsorgungsfirma den Müll nach Werkstoffen trennen. Finanziert werden soll dieses System durch einen Fonds, in den alle Hersteller und Händler einzahlen.

Die kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe und -unternehmen stehen schon bereit, die Erfassung und Verwertung von Verpackungsabfällen zu übernehmen. Dies erklärte der Rüdiger Sicchau, des Verbands kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung. Sollte die Gelbe Tonne entfallen, sieht er die gesetzliche Entsorgungspflicht automatisch bei den Kommunen. Kommunale Betriebe hätten schon lange Konzepte als Alternative zur Gelben Tonne entwickelt. Als Beispiel verwies Siechau auf kommunale Wertstofftonnen, die bereits jetzt in vielen Kommunen sehr erfolgreich eingeführt seien.

Umweltminister Sigmar Gabriel hatte den Vorschlag von Glos bereits am Montag kritisiert. Er sieht keinen Anlass die Abschaffung des Grünen Punktes zu diskutieren.

Den Grünen Punkt gibt es seit Anfang der 90er Jahre. In der Verpackungsverordnung ist seither geregelt, dass Hersteller und Vertreiber von Produkten deren Verpackungen zurücknehmen und umweltgerecht verwerten. Organisiert wird der Kreislauf von der Duale System Deutschland GmbH. Vor kurzem hatte das Kabinett eine Novelle der Verordnung beschlossen, um das System zu stärken und Trittbrettfahrern den Zugang zu erschweren.



Quellen: Berliner Morgenpost (09.10.2007), Tagesspiegel, Berliner Zeitung, www.dstgb.de, www.vksimvku.de

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