Auf dem Gewerkschaftstag der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) wurde Roland Feiger am Dienstag zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Der 50-Jährige folgt damit auf Klaus Wiesehügel, der in einer SPD-geführten Bundesregierung Arbeitsminister werden will.
18 Jahre lang hat Klaus Wiesehügel als Bundesvorsitzender die IG BAU geführt. Diese Ära ist am Dienstag zu Ende gegangen. Nachdem Wiesehügel im Mai in Peer Steinbrücks Kompetenzteam für die Bundestagswahl berufen worden war, hatte er angekündigt, nicht erneut für den Gewerkschaftsvorsitz zu kandidieren.
Zum Nachfolger wurde am Dienstag Robert Feiger gewählt. „Ich kann Menschen motivieren, mitnehmen und einbinden. Und ich kann zuhören.“ Mit diesen Worten warb der 50-jährige Augsburger vor der Wahl um die Stimmen der mehr als 300 Delegierten auf dem Gewerkschaftstag in Berlin.
Feiger versprach, sich für eine schlanke und effiziente Verwaltung und für neue Möglichkeiten der Mitgliederbeteiligung einzusetzen. Vor ihm steht zudem die schwere Aufgabe, den Mitgliederschwund in der Gewerkschaft zu stoppen. Im Jahr 2000 hatte die IG BAU noch rund 540 000 Mitglieder. Heute sind es weniger als 300 000.
Feiger erhielt rund 83 Prozent der Delegiertenstimmen. Das Ergebnis sei besser, als er erwartet habe, sagte er anschließend. Schließlich sei es seine erste Kandidatur um den Bundesvorsitz gewesen.
Seit 2009 war Feiger Stellvertretender Bundesvorsitzender der IG BAU. Dort kümmerte er sich um die Bereiche Personal und Finanzen sowie um die Jugendarbeit der Gewerkschaft.
arbeitet als Redakteur für die DEMO – die sozialdemokratische Fachzeitschrift für Kommunalpolitik.