Reker-Attentat in Köln: SPD verurteilt Angriff auf Demokratie
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Nach dem schweren Attentat auf die Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker haben zahlreiche Mitglieder der SPD die Tat öffentlich verurteilt. Sie brandmarkten die Attacke als „Angriff auf die Demokratie und uns alle“ und erklärten ihre uneingeschränkte Solidarität mit der nach einer Notoperation zunächst ins künstliche Koma verlegten Reker.
Attenat auf Henriette Reker: Gabriel sieht Schuld bei AfD und NPD
„Das Attentat von Köln ist schockierend, weil es zeigt, dass in einem Teil der Gesellschaft die Radikalisierung zugenommen hat. Die Gefahr sind hierbei die ideologischen Brandstifter in der AfD und NPD. Sie hetzen die Menschen auf und am Ende finden sich leider dann einzelne, die zur Waffe greifen“, sagte Sigmar Gabriel, Vorsitzender der SPD. Über den Kurznachrichtendienst Twitter ergänzte er:
Andere Mitglieder des Parteivorstands schlossen sich dem an, darunter Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig und Thorsten Schäfer-Gümbel, Fraktions- und Landesvorsitzender der Hessen-SPD:
Maas: „Ein Angriff auf alle Demokraten“
Bundesjustizminister Heiko Maas sprach ebenfalls auf Twitter von einer „unfassbaren, abscheulichen Tat“ und kündigte an: „Das ist ein Angriff auf alle Demokraten. Wir werden unsere Demokratie mit allen Mitteln des Rechtsstaats verteidigen.“ Yasmin Fahimi, Generalsekretärin der Partei erklärte: „Unsere Gedanken und Genesungswünsche sind bei Henriette Reker und den anderen bei der Attacke verletzten Personen.“
Schockiert über den Angriff zeigte sich auch Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen: „Das Attentat auf Frau Reker macht uns alle fassungslos. Diese feige und verabscheuungswürdige Tat ist auch ein Anschlag auf die Demokratie in unserem Land und damit auf uns alle. Ich bin aber sicher, dass die Solidarität aller Demokraten stärker sein wird als Gewalt und Extremismus.“
Reker siegt mit absoluter Mehrheit
Jochen Ott, Gegenkandidat von Henriette Reker und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag Nordrhein-Westfalens erklärte per Videobotschaft: „Ich bin zutiefst schockiert über den Angriff auf Frau Reker und meine Gedanken sind bei ihr und den Verletzten.“ Ott hatte unmittelbar nach der Information über den Angriff alle Wahlkampfaktivitäten stoppen lassen und beteiligte sich neben vielen anderen noch am selben Tag an einer Menschenkette gegen Gewalt und Extremismus um das Kölner Rathaus.
Nachdem Polizisten den mutmaßlich rechtsextrem motivierten Attentäter unmittelbar nach der Tat hatten festnehmen können und bereits am Sonntag Haftbefehl gegen den Mann erlassen wurde, fand die Oberbürgermeisterwahl in Köln planmäßig statt. Es siegte die zu diesem Zeitpunkt auf der Intensivstation liegende Henriette Reker mit einem Stimmenanteil von 52,7 Prozent. Jochen Ott kam auf 32 Prozent der Stimmen. Enttäuschend angesichts der Ereignisse vom Vortag: Die Wahlbeteiligung in Köln lag lediglich bei 40 Prozent.
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