Inland

Poß kritisiert "Weichspüler"

von Vera Rosigkeit · 2. März 2009
placeholder

Am Mittwoch wird sich der Koalitionsausschuss der Regierung auf strengere Regeln für Managergehälter verständigen. Die Vorschläge der SPD verfolgen das Ziel, "dass diese Kurzfristorientierung, dieses Vierteljahresdenken, das zur Grundlage gemacht wurde auch im Vergütungssystem, ein Ende hat", erklärte SPD-Fraktionsvize Joachim Poß am Montag im Deutschlandradio. Konkret bedeute dies, dass künftig der "gesamte Aufsichtsrat, damit auch die Arbeitnehmervertreter insgesamt die Vergütungen festsetzen sollen und damit auch Transparenz für alle herstellen sollen", sagte er. Zum einen soll die Offenlegung der Gehälter verbessert, zum anderen der Aufsichtsrat bei unangemessener Vergütung für Manager zum Ersatz verpflichtet werden. In diesen Punkten, so Poß, sei eine Verständigung mit der Union möglich.

Weichspüler im Interesse der Topverdiener

Dagegen stoße der Vorschlag der SPD, steuerliche Absetzbarkeit von Millionengehältern zu begrenzen, innerhalb der Union jedoch nach wie vor auf großen Widerstand, räumte Poß ein: "Offenbar ist es aber so, dass in der Union immer noch spürbarer Widerstand zu erkennen ist. Das heißt, im Interesse der Top-Verdiener gibt es da viele Weichspüler, die unterwegs sind - ob sie Pofalla oder Röttgen heißen -, die eigentlich die Strenge der Regel so nicht wollen, wie wir das wollen."

Das Interview:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/927264/

Autor*in
Avatar
Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

0 Kommentare
Noch keine Kommentare