"Ich werte das als große Bestätigung für meine Person und die schwarz-grüne Koalition" mit diesen Worten freute sich Frankfurts alte und neue OB Petra Roth, die gestern im ersten Wahlgang mit
60,4 Prozent zum zweiten Mal in ihrem Amt bestätigt wurde. Franz Frey, 59, Gegenkandidat der SPD, erreichte nur 27,5 Prozent, räumte "einen persönlichen Erfolg für Petra Roth" und eine Niederlage
für sich selbst ein und zog die Konsequenz: Der frühere Sozialdezernent will am 16. März auf dem SPD-Stadtparteitag nicht mehr als Vorsitzender kandidieren.
Die Grünen hatten keinen eigenen Kandidaten benannt, Ulrich Willken von der WASG erzielte 5,9 Prozent. Die anderen Kandidaten blieben alle unter 3 Prozent.
Jutta Ebeling, Stadtvorsitzende der Frankfurter Grünen, nannte das Ergebnis eine Bestätigung für Schwarz-Grün. Es sei Frey nicht gelungen, eigene Themen zu setzen. Die geringe Wahlbeteiligung
- es beteiligten sich ganze 33,6 Prozent der Wahlberechtigten - sei "kein Weltuntergang" und zu erwarten gewesen. Zuvor hatte das grüne Frankfurter MdEP Daniel Cohn-Bendit, das selber eine
OB-Kandidatur abgelehnt hatte, empfohlen, am Sonntag lieber zu brunchen.
SPD-Fraktionsvorsitzender Klaus Oesterling gab sich entsetzt über die niedrige Wahlbeteiligung und schlug vor, künftig Kommunal- und OB-Direktwahl zusammen zu legen. Stadtverordnetenvorsteher
Karlheinz Bührmann forderte mehr Aufklärung junger Menschen in den Schulen über die Bedeutung von Wahlen. Hessens größte Stadt wird seit März 2006 von einer schwarz-grünen Koalition regiert - die
gelernte Arzthelferin Petra Roth ist mit ihrer dritten Wahl die Frankfurter OB mit der längsten Amtszeit seit dem Zweiten Weltkrieg.
Quellen: Frankfurter Rundschau und Der Tagesspiegel vom 29. Januar, www.franzfrey.de
war von 1994 bis 1998 Büroleiter und Persönlicher Referent des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rüdiger Fikentscher.