2860 unbefristete, sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse hätte Nokia schaffen müssen, diese Zahl aber nie erreicht. Deshalb, so entschied am Mittwoch die Landesregierung in
NRW, habe Nokia zu viel Subventionen erhalten.
Die langeseigene NRW-Bank, die mit der Prüfung der früher gezahlten Beihilfen beauftragt worden war, wird nun einen Rückforderungsanspruch über 41 Millionen Euro gegenüber Nokia geltend
machen.
Wegen der Schließung des Bochumer Werkes war Nokia in den letzten Woichen in die Schlagzeilen geraten. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) warf dem Konzern "Karawanen-Kapitalismus"
vor. Trotz eines Gewinns von 7,5 MIllionen Euro in 2007 und Subventionszahlungen von insgesamt 88 Millionen Euro ziehe die Karawane nun weiter nach Rumänien. In Bochum hinterlasse sie die
Menschen ihrem Schicksal. Das sei "kein Umgang mit Respekt und Würde für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die jahrelang gute Arbeit für Nokia geleistet haben", schrieb Steinbrück in der
Frankfurter Rundschau (Mittwochausgabe).
Der Geschäftsführung bescheinigte er einen "ökonomistischen Tunnelblick". Sie würden das Bochumer Werk ja nicht deshalb schließen, weil es "Verluste gemacht hätte, sondern weil es nicht
genug Gewinne gemacht hat." Die Wirtschaftselite müsse seiner Meinung nach wieder lernen, dass gesellschaftliche Stabilität einer der "zentralen Standortfaktoren" sei. Der
"Karawanen-Kapitalismus" aber sorge dafür, dass die "Akzeptanz der sozialen Marktwirtschaft in immer weiteren Teilen unserer Gesellschaft" schwinde.
Deshalb fordert Steinbrück von den Eliten in der Wirtschaft einen "Mentalitätswandel" und eine "neue Kultur der Mäßigung auch in den oberen Etagen".
Quellen: FR; spiegel-online
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.