An den dreitägigen Feierlichkeiten zur Messeeröffnung haben nach Angaben der Messe Stuttgart (LMS) 180 000 Besucher teilgenommen. Selbst der Bundespräsident ließ sich nach seiner
Eröffnungsrede zu einem kurzen Spontanbesuch der Messehallen hinreißen. Die bei der Eröffnung befürchteten Verkehrsprobleme blieben aus.
Insgesamt 24 neue Messen sollen in den kommenden beiden Jahren in Stuttgart stattfinden. Baden-Württembergs Ministerpräsident Günter Oettinger (CDU) zeigte sich am Freitag zuversichtlich,
dass die Messe eine der drei bedeutendsten Drehscheiben im Land werde. Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) kündigte sogar an, die Messe schon in Kürze ausbauen zu wollen. Die
Messegesellschaft solle die Kosten aus ihren Überschüssen finanzieren.
Die Messe sei "volkswirtschaftlicher Blödsinn" sagte hingegen der Landesgeschäftsführer des BUND, Michel Spielmann. Land und Stadt hätten mit 806 Millionen Euro Steuergeldern einen neuen
Alligator eingesetzt, der jetzt die kleineren Krokodile fresse. Er spielte damit auf die aggressive Akquise an, mit der die Stuttgarter Messen von anderen Standorten wie Sinsheim, Friedrichshafen
und Nürnberg abgeworben hatten.
Einen jahrelangen Kampf hatte es zudem um den Baugrund gegeben, auf dem die sieben Messehallen letztendlich errichtet wurden. Sechs Bauern hatten sich geweigert, ihre Ackerflächen abzugeben.
Im Sommer 2004 kam es dann doch zu einer Einigung: Mit Ausgleichflächen und einem Preis von 53 Euro für jeden Quadratmeter Ackerland wurden die Bauern zur Abgabe gewonnen.
So wurde die Einweihungsfeier am Wochenende nur von einem unschönen Vorfall getrübt. Im Kongresssaal lösten sich großflächig Holzpaneele von der Wand und stürzten aus zehn Metern Höhe zu
Boden. Verletzt wurde niemand. Wie es zum Abrutschen der Teile kommen konnte, ist noch ungeklärt.
Quellen: Stuttgarter Zeitung (20./22.10), Welt am Sonntag (21.10.), www.welt-online.de
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