Inland

Mehr in Umwelttechnik investieren

von Die Redaktion · 6. November 2007
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Wo sind die CO2-freien Energietechniken? Das solare Zeitalter ist in weiter Ferne. Weg vom Öl mittels Wasserstoff, Hybrid- und Brennstoffzellentechnik? Auch diese Lösungsansätze sind noch weit entfernt vom flächendeckenden Einsatz. Wasserstoff muss produziert werden. Etwa mit Hilfe von Kohlekraftwerken? Wohl kaum, wenn Klimaschutz Ernst genommen wird. Wasserstoff muss gelagert und transportiert werden. Eine solche Infrastruktur lässt sich nicht aus dem Boden stampfen. Werden die Treibhausgase mit dem Zubau neuer - wenn auch effizienterer - Kohlekraftwerke wirklich gesenkt werden können? Das "CO2- freie" Kohlekraftwerk ist noch lange nicht ausreichend erforscht. Ein baldiger Einsatz ist fraglich.

Energietechniken benötigen 30-45 Jahre, um marktreif und wirtschaftlich zu werden. Aber statt die Ausgaben für die Erforschung CO2-freier Energietechniken zu verdreifachen, hat man sie halbiert! Wurden 1991 noch 40 Cent je 1 000 Euro Bruttoinlandsprodukts (gemessen in Preisen von 1995) in Deutschland gezahlt, sind es heute 18 Cent. So kann man keine Energiewende erreichen. Neue Energietechniken verschaffen einen weltweiten Marktvorteil. Wir benötigen besser heute als morgen innovative, CO2 freie und preiswerte Energietechniken. Warum werden die Ausgaben für die Erforschung innovativer Energietechniken nicht verdrei- oder besser vervierfacht? Es ist alles eine Frage der Prioritäten.

*Prof. Dr. Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung und Humboldt Universität Berlin

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