Inland

Lohnplus für Klinikärzte

von ohne Autor · 9. April 2008

Die Gehälter der Mediziner sollen in zwei Stufen steigen: rückwirkend zum 1. April um durchschnittlich vier Prozent sowie zum 1. Januar 2009 um weitere 3,8 Prozent. Zusätzlich werden die Gehälter der ostdeutschen Klinikärzte rückwirkend zum 1. April an das Westniveau angepasst. Die Forderung der Arbeitgeberseite, die Arbeitszeit von 40 auf 41,5 Wochenstunden zu erhöhen, ist vom Tisch.

Der Kompromiss, mit dem ein drohender Streik der Klinikärzte abgewendet wurde, beinhaltet aus Sicht der Verhandlungsführer für beiden Seiten Licht und Schatten. So hat die Einigung nach Ansicht des Vertreters der VKA, Joachim Finklenburg, zwei Seiten: "Nach wie vor sind wir mit unseren Tarifen und Arbeitsbedingungen an kommunalen Krankenhäusern führend im Wettbewerb um qualifizierte Ärzte. Die Schattenseite ist jedoch die mangelnde Finanzausstattung der Häuser." Die Mehrkosten, die durch die Einigung entstehen, bezifferte er auf 300 Millionen Euro.

Lutz Hammerschlag, Verhandlungsführer der Ärzte, bezeichnete die Einigung als "schwierigen Kompromiss", wertete das Ergebnis jedoch als Erfolg. Besonders positiv sieht er den Einstieg in eine neue Struktur der Entgelttabelle. Ab dem 1. Januar 2009 sollen Fachärzte in dieser schneller aufsteigen und somit zügiger als bisher Gehaltszuwächse erhalten.

Für die nicht-ärztlichen Beschäftigten, wie z.B. Krankenschwestern, hatten die VKA und die Gewerkschaften ver.di und dbb tarifunion bereits am 31. März in Potsdam eine Einigung erzielt. Dem gestern ausgehandelten Kompromiss muss nun noch die Große Tarifkommission des Marburger Bunds zustimmen.

Quellen: Berliner Tagesspiegel, Handelsblatt, www.vka.de, www.marburger-bund.de

0 Kommentare
Noch keine Kommentare