Inland

Land Hessen stoppt „Milieuhäuser“

von ohne Autor · 21. November 2007
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"Wir verschließen keinesfalls die Augen vor den Problemen zwischen den Bewohnern verschiedener Nationalitäten", sagten Ministerpräsident Roland Koch und Wirtschaftsminister Alois Rhiel (beide CDU). Die Konsequenz dürfe aber nicht sein, die Zustände klaglos hinzunehmen und "Milieuhäuser homogener Kulturkreise" zu schaffen, wie es der Geschäftsführer der Nassauischen Heimstätte beschrieben hatte. Koch und Rhiel forderten, Mieter müssten die Ordnung einhalten oder andernfalls "zur Aufgabe der Wohnung gebracht werden".

Den Stein ins Rollen gebracht hatte Dilger, übrigens Mitglied der FDP, bei einer Integrationskonferenz der Wohnungswirtschaft in Berlin. Dort hatte er erklärt, die Nassauische Heimstätte achte bei der Vergabe leer stehender Wohnungen darauf, dass nur noch Mieter aus ähnlichen Kulturkreisen in einem Wohnhaus zusammenleben. Um Milieuhäuser homogener Kulturkreise zu schaffen, werde jedoch keinem Mieter die Kündigung ausgesprochen oder der Umzug nahe legt. Die hessische SPD-Schattenministerin für Integration, Margaretha Sudhof, sagte, zwar wolle jeder in Nachbarschaften leben, "in denen Kulturen und Lebensstile sich in etwa entsprechen". Abschottung sei jedoch falsch.

Die Nassauische Heimstätte ist mit einem Bestand von 64 000 Wohnungen in Hessen und Thüringen einer der größten Anbieter der öffentlichen Hand auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Zu den Gesellschaftern zählen u.a. das Land Hessen und die Städte Frankfurt am Main sowie Wiesbaden. Hessens Wirtschaftsminister Rhiel ist der Vorsitzende des Aufsichtsrats.

Quellen: FR, taz, www.welt.de, www.naheimst.de

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