Inland

Klimagerechtigkeit für die Welt

von Die Redaktion · 6. November 2007
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Auf dem G8 Gipfel wurden Pflöcke für eine zukunftsfähige Lösung eingerammt: ein globales Cap and Trade System, bei dem man die Emissionen weltweit begrenzt und die begrenzten Emissionen nach einer Logik auf die Staaten zuteilt und irgendwann handelbar macht. Wobei für das Jahr 2050 eine Halbierung der Emissionen gegenüber dem heutigen Stand angestrebt wird. Zu diesem Zeitpunkt wird die Größe der Weltbevölkerung um etwa 50 Prozent gewachsen sein. Wir reden dann pro Kopf von etwa 1/3 der Emissionsrechte, die heute durchschnittlich zur Verfügung stehen.

Die Frage der Aufteilung dieser Emissionsrechte ist die Schlüsselfrage. Die Bundeskanzlerin hat kürzlich in Kyoto das Prinzip der Klimagerechtigkeit vertreten, also den Standpunkt, dass alle Menschen den jeweils selben Anteil an diesen Emissionsrechten haben sollten. Der Handel dieser Rechte führt zu einem Preis, der wesentliche Veränderungen des weltökonomischen Systems, etwa im Transport zur Folge haben wird und der außerdem Lebensstile wesentlich verändern wird.

Ganz entscheidend ist dabei die Bereitschaft des Nordens, das Prinzip der Klimagerechtigkeit als solches im Kontext eines Cap and Trade Systems zu akzeptieren. Nicht nur die Bundeskanzlerin vertritt diese Position, viele NGOs, auch die Global Marshall Plan Initiative tut dies, das Land Baden-Württemberg in seiner Klimadoppelstrategie ebenso.

Es wäre nun nur natürlich, wenn die SPD Deutschland in ihrem Grundsatzprogramm zumindest die Orientierung an der Idee der Klimagerechtigkeit festhalten würde. Das ist bereits der Stand der aktuellen Diskussion, nicht etwa Zukunftsmusik. Dies ist der aussichtsreichste Ansatz, der vielleicht noch eine Chance zu einem Konsens in dieser Frage eröffnet, bevor uns das Klima ganz aus dem Ruder läuft. Und ganz nebenbei fördert dieser Ansatz auch den weltweiten sozialen Ausgleich und den Technologietransfer sowie den Übergang in eine Welt der erneuerbaren Energien.

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