Der niedersächsische SPD-Landtagsfraktionschef Wolfgang Jüttner hat sich dafür ausgesprochen, den Wirtschaftsweisen Wolfgang Franz zu entlassen. Dieser hatte In einem Interview im Berliner
"Tagesspiegel" gefordert, die Löhne von Geringqualifizierten noch weiter zu senken. Franz sagte im Wortlaut: "Geringqualifizierte schaffen häufig nur einen Mehrwert von drei oder vier Euro in der
Stunde. Damit sie genug zum Leben haben, stockt der Staat ihren Lohn auf. Womöglich muss man die Löhne in diesem Bereich noch einmal senken, damit mehr Stellen entstehen."
Wolfgang Jüttner, SPD-Spitzenkandidat für die niedersächsische Landtagswahl im kommenden Jahr, äußerte wenig Verständnis für diese Äußerung. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dientagausgabe)
sagte er: "Dieser Vorschlag ist einfach unsäglich." Man müsse von einer ganztägigen Erwerbsarbeit angemessen leben können; solche Minilöhnen widersprächen aber der Würde von Beschäftigten. "Eine
Person mit solch abstrusen Vorstellungen gehört aus einem Beraterkreis entlassen", sagte Jüttner.
Quellen: Tagesspiegel, Neue Osnabrücker Zeitung
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.