Ich wohne in einem Reihenhaus direkt gegenüber meinem Arbeitsplatz, der Gesamtschule Bremen Ost. Ich habe zwei Kollegen, die mir helfen. Unsere Arbeit dreht sich um alles, was mit dem Schulgebäude zu tun hat, mit dem Gelände und den Menschen.
Ein langer Arbeitstag
Unser Arbeitstag beginnt um 6.30 Uhr mit dem Aufschließen der Schule. Das machen meine Kollegen. Ich komme um 7.45 Uhr und erledige alle Arbeiten, die anfallen: Handwerker bestellen, Kreide verteilen, Schlüssel ausgeben. Was wir reparieren können, reparieren wir selbst: Schlösser, Toilettenspülungen, Stühle, Tische, Tafeln, aber keine Elektrik. Das dürfen wir nicht. Dafür holen wir Fachleute. Im Herbst entfernen wir das Laub vom Gelände, im Winter räumen wir Schnee. Um 12 Uhr gehe ich nach Hause, esse dort und bin um 14 Uhr wieder in der Schule. Um 15 Uhr kommen die Reinigungskräfte. Dann gebe ich die Putzmittel aus und gucke, was es noch zu reparieren gibt: Weil die Schüler nicht mehr da sind, kann ich dann auch in die Klassenräume. Wenn kein Elternabend ist und keine sonstige Veranstaltung, schließe ich um 20.45 Uhr die Schule ab.
Qualifikation gefragt
Weil Schulhausmeister viel mit Technik und Reparaturen zu tun haben, brauchen sie eine abgeschlossene handwerkliche Ausbildung und Berufserfahrung. Ich selbst bin gelernter Fernmeldehandwerker, habe bei der Telekom gearbeitet und war auch eine Weile selbstständig. Aber das hat nicht geklappt. Ein Freund hat mir gesagt, wo ich mich als Schulhausmeister bewerben kann. Weil das Geld knapp war, habe ich ein Bettlaken über einen Schrank gehängt und selbst das Bewerbungsfoto gemacht. Das Bild war schrecklich, aber auf diese Weise ist der Schulleiter auf mich aufmerksam geworden. Außerdem gefiel ihm, dass ich Theater spiele. Er hat sich gesagt: Dann schaut Herr Naecker abends nicht so genau auf die Uhr, wenn noch Proben sind.
»Es ist toll zu erleben, wenn Schüler sich engagieren und in strahlende Gesichter zu sehen.«
Die Schule kooperiert mit der Bremer Kammerphilharmonie. Die Musiker proben in der Schule, geben Konzerte und veranstalten mit den Schülern Aufführungen. Da machen bis zu 300 Schüler mit. Der ganze Stadtteil ist dann auf den Beinen. Es ist toll zu erleben, wie die Schüler sich engagieren, wie viel Spaß sie haben, in die strahlenden Gesichter zu sehen! Eine kleine Rolle durfte ich sogar auch schon mal übernehmen.