Inland

Für die Glühbirne gehen die Lichter aus - und für die CSU gleich mit!

von Matthias Groote · 25. Februar 2009
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Der Umweltausschuss des Europaparlaments hat am 17. Februar noch einmal über das sogenannte "Glühbirnenverbot" diskutiert und sich klar dafür ausgesprochen. Die entsprechende Entschließung durch CSU- und FDP-Abgeordnete, erneut darüber abzustimmen, lehnten die anderen Fraktionen erfolgreich mit 44 zu 14 ab. Die herkömmliche Glühbirne wird somit Schritt für Schritt ausgemustert.

Das ist durchaus angebracht, schließlich ist die "gute alte" Glühbirne ein enormer Stromfresser: nur 5 Prozent der verbrauchten Energie wird zur Lichterzeugung genutzt! Das geht auch umweltfreundlicher mit modernen Energiesparlampen.

Das Glühbirnenverbot als "umweltpolitisch sinnlos" darzustellen, wie es der Spitzenkandidat der CSU Markus Ferber getan hat, ist daher äußerst fragwürdig. Man kann ihm nur raten, sich von seinen Fraktionskollegen Peter Liese (CDU) und Karl-Heinz Florenz (CDU) beraten zu lassen, die im Umweltausschuss mit den Sozialdemokraten und den Grünen für die schrittweise Abschaffung der Glühbirne gestimmt haben.

Besonders interessant: Noch vor wenigen Monaten haben die bayerischen Europaabgeordneten für Energieeffizienzmaßnahmen gestimmt, in denen begrüßt wird, dass "Haushaltsbeleuchtung in die Liste der vorrangigen Produktgruppen aufgenommen worden ist, und hebt es als wichtig hervor, dass die Kommission ... den vorgesehenen Zeitplan für die Rücknahme der Glühlampen mit der geringsten Effizienz vom Markt einhält."

Da stellt sich doch die Frage: Wie glaubwürdig ist die CSU? Und vertritt sie tatsächlich die Interessen der Bürger im Europaparlament? Da sollte den meisten bayerischen Wählern spätestens doch ein Licht aufgehen.


Fakten zur Glühbirne

Die Glühbirne, wie sie heute existiert ist nicht mehr zeitgemäß. Lediglich fünf Prozent der verbrauchten Energie wird in Licht umgewandelt, der Rest geht im Grunde verloren. Ab Herbst diesen Jahres werden die 100 Watt Glühbirnen vom Markt genommen, bis 2012 dann schrittweise Glühbirnen mit geringerer Wattzahl. Durch diese Maßnahmen wird der Stromverbrauch um 39 Terrawattstunden reduziert, was in etwa dem Jahresstromverbrauch von Finnland entspricht.

Rechnet man die Energieeinsparung auf die Entlastungen der europäischen Haushalte und auf die der Umwelt um, sparen Haushalte insgesamt 5 Milliarden Euro und die Atmosphäre wird vor 15 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid bewahrt.

Matthias Groote ist seit 2005 Mitglied des Europäischen Parlaments. Er ist u.a. Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen.

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