Als arbeitspolitischen Meilenstein bewertete IG Metall-Chef, Berthold Huber, die am Mittwoch erzielte Einigung über eine neue Altersteilzeit in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg. Nicht nur der Einzelne und die Unternehmen würden vom neuen Tarifvertrag Altersteilzeit profitieren, sondern die ganze Gesellschaft, sagte Huber in Frankfurt am Main: "Menschen, die in ihrem Arbeitsleben viele Jahre schweren Belastungen ausgesetzt waren, werden auch in Zukunft die Möglichkeit haben, flexibel aus dem Arbeitsleben auszuscheiden." CDU muss Verantwortung übernehmen Trotz des Erfolgs appellierte der Gewerkschaftsvorsitzende an die Politik, sich ebenfalls zu engagieren. "Wir erwarten nach wie vor eine Förderung durch die Politik, die Vorschläge von Arbeitsminister Olaf Scholz liegen auf dem Tisch", erklärte er. Kritik übte Huber vor allem an der CDU. Es könne nicht sein, "dass sich die CDU als Teil der Bundesregierung aus der Verantwortung für diese arbeitspolitische Notwendigkeit heraus stiehlt". Nahles: "Verlässliche Regeln für Beschäftigte" Andrea Nahles, arbeits- und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, begrüßte die Einigung als "wichtiges Signal" für eine Fortführung der Altersteilzeit. Die Politik müsse dafür entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. Nahles: "Deswegen wollen wir für einen überschaubaren Zeitraum die Förderung der Altersteilzeit durch die Bundesagentur für Arbeit fortführen, die nach geltendem Recht am 31. Dezember 2009 ausläuft." Die SPD strebe jedoch gleichzeitig auch mehr gesundheitliche Prävention in den Betrieben und alternsgerechte Arbeitsorganisationen an, erklärte die stellvertretende SPD-Vorsitzende am Donnerstag. Huber: "bundesweite Übernahme erforderlich" Hubers Ziel ist nun, die Regelungen des neuen Tarifvertrages auf alle Tarifgebiete der Metallindustrie im Bundesgebiet auszuweiten. Er könne sich nicht vorstellen, dass es in dieser Republik noch einen Metallarbeitgeberverband gebe, der sich jetzt verweigere. Huber: "Die IG Metall jedenfalls will die Übernahme". Quelle: igmetall.de; spdfraktion.de
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.