Inland

"Europa ist führungslos"

von Uwe Knüpfer · 14. Dezember 2010
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Ziel müsse es sein, in allen EU-Ländern langfristig vergleichbare Lebensbedingungen zu schaffen. Nur das stabilisiere die Gemeinschaftswährung auf Dauer und: "Das gäbe Europa wieder einen Sinn."

In einem Text, der in vollständiger Länge auf spd.de nachzulesen ist, wirft der SPD-Vorsitzende der Bundeskanzlerin vor, aus "Angst vor der eigenen Partei und dem politischen Boulevard" tatenlos zuzusehen, wie die Europäische Union zu einer "Summe der nationalen Egoismen" verkomme. Darüber sei die Vision Europas als einer "gemeinsamen Friedens- und Wohlstandsregion" verdunkelt worden, eine Vision, die alle Bundeskanzler von Adenauer bis Schröder angetrieben habe.

Europa sei derzeit führungslos, schreibt Gabriel. Wo Führung vonnöten sei, macht er ein "Vakuum" aus. Die Folge: Die Eurostaaten begeben sich in einen "gnadenlosen Wettbewerb". Jeder sei nur noch auf seinen nationalen Vorteil bedacht. So sei aber der Euro nicht zu retten, den die Märkte als "unzuverlässige Währung" erkannt hätten.

Gabriels Fazit: Europa steht auf dem Spiel. Es braucht mutige Führung und klare Visionen. Merkel aber zaudere und zögere.

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Autor*in
Uwe Knüpfer

war bis 2012 Chefredakteur des vorwärts.

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