Der Kompromiss sieht eine Lohnerhöhung um 5,1 Prozent in diesem Jahr und eine weitere um 2,8 Prozent ab 1. Januar 2009 vor. Der Zuschlag für 2008 setzt sich aus einem Sockelbetrag von
monatlich 50 Euro und einer 3,1-prozentigen Gehaltserhöhung zusammen. Im Jahr 2009 kommen 2,8 Prozent Erhöhung plus eine Einmalzahlung von 225 Euro hinzu. Auf diese Weise sollen die niedrigeren
Einkommengruppen stärker von dem Tarifkompromiss profitieren. Insgesamt landet die Gewerkschaft damit bei den anvisierten acht Prozent, muss dafür aber eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit in Kauf
nehmen.
Verdi-Chef Frank Bsirske und Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) einigten sich auf eine gestaffelte Erhöhung: So soll künftig insgesamt 39 Stunden pro Woche gearbeitet werden. Bisher hatten
die Angestellten der Kommunen im Westen "nur" 38,5 Stunden in der Woche, die im "Osten" 40 Stunden in der Woche gearbeitet. Besondere Regelungen mit freien Tagen wird es für kommunale Kliniken,
Versorgungsbetriebe und den Nahverkehr geben.
Die Tarifkommissionen der Gewerkschaft Verdi und die Tarifunion des Deutschen Beamtenbunds (dbb) stimmten dem ausgehandelten Kompromiss zu. Auch die kommunalen Arbeitgeber gaben bereits
grünes Licht. Laut spiegel-online kritisierte Harald Seiters, Verhandlungsführer der kommunalen Arbeitgeber, den Abschluss als "weit über dem, was sich die allermeisten Städte und kommunen
vorstellen konnten." Er prognostiziert, dass sich städtische Betriebe "aus dem Tarifvertrag verabschieden müssen", Städte- und gemeindebundsfuntkionär Gerd Landsberg rechnet mit höheren Gebühren.
Keine Einigung wird für das Spitzengespräch von Berliner Senat und Gewerkschaften im Tarifkonflikt des Berliner Nahverkehrs am heutigen Abend erwartet. Daher werden voraussichtlich morgen die
BVG-Busse und Bahnen in Deutschlands Hauptstadt still stehen.
Quelle: www.spiegel.de, www.tagesschau.de, www.vka.de, www.welt.de
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.