Inland

DIW-Studie: Deutschland braucht mehr Forscherinnen

von Susanne Dohrn · 9. November 2006
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Die Stärken liegen vor allem in der Umsetzung von Innovationen auf dem Markt und in der Vernetzung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Die größte Schwachstelle ist das Bildungssystem. In der Schlussgruppe liegt Deutschland bei der Beteiligung von qualifizierten Frauen am Innovationsprozess. Deutschland erreicht hier nur den 11. und bei den Einstellungen der Bevölkerung zur Berufstätigkeit von Frauen nur den 12. Platz.

Dabei muss schon vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des steigenden Fachkräftebedarfs der Frauenanteil in Forschung und Wissenschaft in Deutschland erhöht werden. Im akademischen Bereich muss vor allem die Zahl der Absolventinnen in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern steigen. Barrieren für Frauen, die eine wissenschaftliche Karriere einschlagen wollen, müssen gesenkt werden.

Bundesländer erstmals im internationalen Vergleich

Zur Verbesserung der Position Deutschlands ist aber auch ein gesellschaftliches Klima erforderlich, das Frauen zu Investitionen in Bildung und zur Teilnahme an risikoreichen Innovationsprozessen ermutigt und sie nicht zusätzlich behindert.

Mit Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen wurden erstmals zwei Bundesländer in wichtigen Feldern in den internationalen Vergleich gestellt. Besonders im Fall von Baden-Württemberg zeigen sich dabei die Stärken und Schwächen des deutschen Systems wie in einem Brennglas: Das Land erzielt im internationalen Vergleich Spitzenergebnisse bei der Umsetzung von Innovationen auf dem Markt sowie bei Forschung und Entwicklung, landet aber im Bereich Bildung abgeschlagen auf dem 11. Rang.

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Susanne Dohrn

ist freie Autorin und ehemalige Chefredakteurin des vorwärts.

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