So das Ergebnis einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Die Mittelschicht schrumpft und die Gruppen an den Rändern - die der relativ Armen sowie die der relativ Reichen wachsen. Dies verdeutlicht eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW)auf Basis des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP). Die Untersuchung zeigt auch, dass dieser Trend nicht nur für die Verteilung der Bruttoeinkommen gilt, sondern nachdem der Staat Einkommensteuer und Sozialbeiträge eingezogen sowie Sozialleistungen überwiesen hat. Einkommen driften auseinander In den vergangenen 15 Jahren nahm die Zahl der Haushalte im mittleren Einkommensbereich um 14 Prozent ab. 1991 fielen 63 Prozent aller Haushalte in diese Kategorie, 2006 waren es nur noch 54 Prozent - jeweils nach staatlicher Umverteilung. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Haushalte mit niedrigen Nettoeinkommen um 27 Prozent, die der vergleichsweise reichen Haushalte um 19 Prozent. Mittelschicht zahlt drauf Während der Anteil der Steuern, den Bezieher mittlerer und niedriger Einkommen aufbringen, in den vergangenen Jahrzehnten ständig gewachsen ist, tragen Spitzenverdiener immer weniger zum Steueraufkommen bei, so WSI-Verteilungsexperte Claus Schäfer. Die so genannten Massensteuern - vor allem Lohn-, Mehrwert- und Mineralölsteuer - lagen 1960 bei knapp 38 Prozent des gesamten Steueraufkommens. 2006 waren es jedoch 70 Prozent. Schäfer rechnet nach der jüngsten Unternehmensteuerreform und der bevorstehenden Abgeltungsteuer mit einem weiteren Rückgang. Spitzenverdiener wenig belastet Besserverdiener zahlen relativ zu ihrem Einkommen auch weniger in die Sozialversicherung ein als Durchschnittsverdiener, ergänzt dazu Rudolf Zwiener vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung. Wenn sie überhaupt Beiträge zu den gesetzlichen Sozialversicherungen leisten, dann nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze. In der Regel können sie sich privat gegen Krankheit versichern und müssen nicht die Kosten der medizinischen Versorgung finanziell schlechter Gestellter mittragen. Zwiener verweist zudem darauf, dass die jüngste Senkung des Arbeitslosenversicherungsbeitrags auch den Arbeitgebern zugute gekommen sei. Diese hätten die Kostensenkung aber nur zum Teil an die Verbraucher weitergegeben. Quelle: Böckler Impuls 12/2008
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.