Inland

Corona-Testpflicht entfällt bundesweit für Geboosterte

Wer geboostert ist, für den entfällt künftig die Corona-Testpflicht. Das haben die Gesundheitsminister*innen der Länder am Dienstag beschlossen. Unterdessen droht die Impfkampagne wegen unzureichender Impfstoff-Bestellungen zum Erliegen zu kommen.
von Kai Doering · 14. Dezember 2021
Für Geboosterte entfällt künftig die Testpflicht.
Für Geboosterte entfällt künftig die Testpflicht.

Einige Bundesländer waren bereits vorgeprescht. Künftig soll es auch bundesweit gelten. Wer geboostert ist, muss sich nicht mehr testen lassen, auch wenn die 2Gplus-Regel gilt. Das haben die Gesundheitsminister*innen der Länder und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Dienstag beschlossen. Gültig ist dies ab 15 Tagen nach der Auffrischungsimpfung. In medizinischen und Pflegeeinrichtungen soll die Testpflicht auch für Geboosterte weiterhin gelten.

Omikron als Herausforderung

„Boostern bleibt das Gebot der Stunde“, sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, der bayerische Ressortschef Klaus Holetschek. „Wir sind mit Omikron sehr vorsichtig.“ Die Situation werde deshalb laufend bewertet, offene Fragen im Austausch mit Expert*innen rechtssicher geklärt. „Omikron ist die große Herausforderung der nächsten Wochen“, so Holetschek.

Auch der neu eingesetzte Expert*innerat der Bundesregierung befasste sich am Dienstag bei seiner ersten Sitzung vor allem mit der neuen Corona-Variante, die vor einigen Wochen erstmals in Südafrika entdeckt worden war. Eine Stellungnahme des Gremiums dazu erwartet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach noch vor Weihnachten. „Das wird die Grundlage wichtiger Entscheidungen sein, die wir in Bezug auf Omikron zu treffen haben“, sagte er nach den Beratungen. Bereits am Freitag soll der Expert*innenrat erneut beraten.

Nächstes Treffen am Montag

Und auch die Gesundheitsminister*innen wollen bereits in wenigen Tagen wieder zusammenkommen. Spätestens am Montag soll es soweit sein. Dann dürfte die Impfkampagne im Mittelpunkt der Gespräche stehen. Holetschek bestätigte in diesem Zusammenhang auch einen Bericht des „Spiegel“, dass Karl Lauterbach die Gesundheitsminister*innen über einen Mangel an Impfstoff informiert habe. Grund dafür sollen unzureichende Bestellungen des Bundesgesundheitsmisteriums in den veergangenen Wochen sein. Bereits Ende Dezember könnte die Impfkampagne so zum Erliegen kommen.

„Eine allgemeine Impfpflicht ist nur dann sinnvoll, wenn auch genügend Impfstoff zur Verfügung steht“, betonte Klaus Holetschek am Dienstag. Dabei müsse man im Zweifel „auch unkonventionelle Methoden ergreifen“.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

0 Kommentare
Noch keine Kommentare