Inland

CDU bricht bei Kommunalwahlen ein

von ohne Autor · 26. Mai 2008

Jutta Hartwieg setzte sich hier mit 50,2 Prozent der Stimmen gleich im ersten Anlauf gegen CDU-Bewerber Thomas Stritzl durch. Der bisherige Landrat Georg Gorissen (parteilos) war nicht mehr angetreten. Gute Aussichten auf den Landratsposten im Kreis Rendsburg-Eckernförde hat Frank Martens (SPD). Er erhielt 36 Prozent der Wählerstimmen und wird am 15. Juni in die Stichwahl gegen Rolf-Oliver Schwemer gehen. Der CDU-Bewerber bekam 33,9 Prozent.

Die Landratswahlen stehen symptomatisch für den Ausgang der kommunalen Urnengänge am Sonntag. Mit 38,6 Prozent verlor die CDU landesweit 12,2 Prozentpunkte. In der kreisfreien Stadt Lübeck büßte sie sogar 24,5 Prozentpunkte ein. Auch die SPD musste Stimmverluste hinnehmen. Sie kam landesweit auf 26,6 Prozent der Wählerstimmen und lag damit 2,8 Punkte unter ihrem Ergebnis von 2003. Die Verluste lagen dabei zwischen 1 Prozentpunkt im Kreis Rendsburg-Eckernförde und 9 Prozentpunkten in Flensburg. In der drittgrößten Stadt des Landes erreichte eine neue Wählergruppe auf Anhieb 22,3 Prozent der Wählerstimmen.

Große verlieren - Kleine gewinnen

Von den Verlusten der großen Parteien profitierten die kleinen - allen voran die Linkspartei. Sie gewann insgesamt 6,9 Prozent der Wählerstimmen und konnte in alle Vertretungskörperschaften in den kreisfreien Städten und Kreisen einziehen. Das beste Ergebnis erzielte sie mit 13,2 Prozent in Neumünster.

Deutliche Gewinne von 3,3 Prozentpunkten konnte auch die FDP verbuchen. Sie kam auf 9 Prozent. Die Grünen legten leicht um 1,9 Punkte auf 10,3 Prozent der Wählerstimmen zu. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) konnte gegenüber 2003 mit 3 Prozent um 0,5 Punkte zulegen. Er profitierte dabei vielerorts davon, dass es erstmals keine Fünf-Prozent-Klausel gab.

Der befürchtete Siegeszug der NPD blieb aus: Sie konnte nur in Kiel sowie im Kreis Herzogtum Lauenburg in die Vertretungskörperschaften einziehen. Landesweit erhielt sie 0,4 Prozent der Wählerstimmen.

Wahlbeteiligung auf Tiefststand

2,33 Millionen Schleswig-Holsteiner waren am Sonntag aufgerufen, 1089 Gemeindevertretungen zu wählen. Die SPD trat in nur 511 Wahlbereichen mit einer eigenen Liste an, die CDU mit 564. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 49,5 Prozent einen neuen historischen Tiefststand. Der bisherige Negativrekord hatte im Jahr 2003 bei 54,5 Prozent gelegen. Die SPD hatte bis zum Schluss versucht, dies zu verhindern und einen aufwändigen Haustürwahlkampf geführt.

Eine detaillierte Übersicht der Wahlergebnisse kann auf der Internetseite der Bundes-SGK herunter geladen werden.

Quellen: Berliner Tagesspiegel (25.5.), Frankfurter Allgemeine Zeitung (23.5.) www.spiegel.de, www.sgk-online.net

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