Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Progress Instituts für Wirtschaftsforschung, Teltow, die bei einer gemeinsamen Tagung des DGB Berlin-Brandenburg und der
Friedrich-Ebert-Stiftung vorgestellt wurde. Verglichen mit den Städten Bremen, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und München läge Berlin klar zurück, was Beschäftigungssicherheit, angemessenen Lohn
und auch die allgemeine Lebenszufriedenheit angehe, so Dr. Karsten Schuldt vom Progress Institut. Rund 80 000 Berliner müssten ihr Gehalt mit Leistungen aus dem Arbeitslosengeld II aufstocken, da
es sonst nicht für den Lebensunterhalt reiche.
Doro Zinke, stellvertretende Vorsitzende des DGB-Bezirks, stellte klar, dass der Anteil der Normalarbeitsverhältnisse - also sozialversicherungspflichtige Jobs - in Berlin in den Jahren 1991
bis 2004 von 45,6 auf 27,9 Prozent aller erwerbsfähigen Personen zurückgegangen sei. Deshalb sei es notwendig, einen flächendeckenden Mindestlohn nach dem Beispiel Englands einzuführen, forderte
Zinke. Nur so könne den Menschen die Sicherheit zurückgegeben werden, selbst ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Mamke Kühl