Die Gründung des IAB fiel in eine Zeit, in der die Politik bestrebt war, gesellschafts- und wirtschaftspolitische Entscheidungen soweit wie möglich wissenschaftlich zu unterfüttern. Auch wenn
man heute weniger wissenschafts- und planungsgläubig ist als damals: Der Bedarf an unabhängiger Forschung, kritischer Analyse und kompetentem Rat im Bereich Arbeitsmarkt und Beruf ist größer denn
je.
Das IAB evaluiert unter anderem arbeitsmarktpolitische Instrumente wie die Ich-AG (sie war besser als ihr Ruf), analysiert die Erfahrungen, die andere Länder im Bereich der
Arbeitsmarktpolitik gemacht haben, und erarbeitet konkrete Empfehlungen für die Politik. Forschungs- und Publikationsfreiheit garantieren, dass unabhängiger und damit auch kritischer Rat erteilt
werden kann.
Bekannt ist das IAB nicht zuletzt aufgrund seiner kurz- und langfristigen Arbeitsmarktprojektionen: Die Arbeitslosigkeit wird zunächst weiter zurückgehen, mittel- und langfristig droht ein
Fachkräftemangel bei immer noch hoher Arbeitslosigkeit, wenn nicht mehr für die Aus- und Weiterbildung getan wird.
Jubiläumsfeier mit Müntefering, Weise, Schwan
An der Jubiläumsfeier am Samstag in Nürnberg nahmen rund 250 Gäste teil, darunter Arbeitsminister Franz Müntefering, der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA) Frank-J. Weise
sowie Vertreter der Arbeitgeberverbände und der Gewerkschaften. Außerdem kamen zahlreiche hochkarätige Wissenschaftler, beispielsweise Bert Rürup, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung
der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, und Gesine Schwan von der Europa-Universität Viadrina. Sie betonte in ihrem Festvortrag, "dass die Gründung des IAB eine wichtige Innovation war, weil sie
die Beratung als Umsetzung der Wissenschaft in die Praxis viel konkreter in den Blick nahm".
BA-Chef Weise unterstrich die Bedeutung des Forschungsinstituts für die Arbeit der Bundesagentur und dankte herzlich der bis vor wenigen Wochen amtierenden IAB-Direktorin Jutta Allmendinger
für ihre Arbeit. Im April wechselte Allmendinger als Präsidentin an das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Auch Arbeitsminister Müntefering würdigte das IAB und Allmendingers
Wirken: "Aus der Debatte über die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik in Deutschland ist das IAB nicht mehr wegzudenken. Der Name IAB hat einen guten Klang. Das ist auch der Verdienst von Jutta
Allmendinger."
Der kommissarische Direktor des IAB Ulrich Walwei hob hervor, dass der BA-Vorstandsvorsitzende Weise sein Herz für die Forschung nicht zuletzt dadurch zeige, "dass er sich ein unabhängiges
Institut leistet und dafür bereit ist, auch einmal Unbequemlichkeiten im politischen Raum in Kauf zu nehmen."
Quelle: Pressemitteilung des IAB
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