"Der Mindestlohn ist eine gute Sache", wirbt Christoph Matschie während seiner Sommertour durch Thüringen. Er fordert ein Thüringer Mindestlohngesetz und die Vergabe von öffentlichen Aufträgen nur an Arbeitgeber, die den in der Branche festgelegten Mindestlohn auch bezahlen.
"Faire Löhne sind kein Standortnachteil. Sie sind Jobmaschinen," betont der Ministerpräsidentenkandidat der SPD Thüringen.Laut eines Gutachtens von Econometrics würde mit einem gesetzlichen Mindestlohn kurzfristig bis zu 225.000 und langfristig bis zu 600.000 neue Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen .
Matschie kritisiert deutlich die Haltung der Thüringer Landesregierung, die noch vor wenigen Tagen behauptet hat, ein Mindestlohn würde Arbeitsplätze bedrohen: "Das ist reine Ideologie. Dagegen sprechen die aktuellen Studien und alle Erfahrungen in den westeuropäischen Ländern, die gesetzliche Mindestlöhne eingeführt haben."
Die kürzlich gestartete Initiative "Thüringen verdient mehr" stösst nach Aussage der SPD Thüringen auf breite Unterstützung . "Wir waren selbst überrascht. Aber an einem Tag haben wir mehr als 1000 Unterschriften gesammelt. Allein in Erfurt haben innerhalb einer Stunde 400 Thüringerinnen und Thüringer unterschrieben.", so Landesgeschäftsführer Jochen Staschewski.
Mit der Unterschriftenaktion "Thüringen verdient mehr" wirbt die Thüringer SPD für ein konkretes Maßnahmepaket der neuen Landesregierung. Ein Tarifbündnis mit Gewerkschaften und Arbeitgebern, soll das stärkere Tarifbindung und damit höhere Löhne durchsetzt. Ein Thüringer Mindestlohngesetz garantiert eine Lohnschutzgrenze für alle öffentlichen Aufträge. Die Thüringer Stimme im Bundesrat soll eine Stimme für einen gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland werden.
war Online-Redakteur bei vorwaerts.de und Social-Media-Manager im vorwärts-Verlag.